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Das Wiener Naschmarktviertel ist bekannt f�r seine multikulturelle Atmosph�re. Genau diese Gelegenheit versuchten die Gr�nen Freitagnachmittag auszunutzen und machten mit ihrem Tourbus halt.

Ein k�hler Septembertag, Menschen versammeln sich und eine Jazz-Band spielt auf. Eine gem�tliche Stimmung macht sich an diesem Vormittag am Victor-Adler-Markt in Wien breit. Dann jedoch Ansprachen von Lokalpolitikern bis hin zu Werner Faymann – dem Spitzenkandidaten der SP�. Es ist Wahlkampf – und nach der Rede folgt ein Bad in der Menge. Das bleibt jedoch nicht mit Folgen.

Blaue Regenschirme, blaue Luftballons, blaue Regenm�ntel. Beraubte Pensionisten, die Schw�chsten der Schwachen und antragablehnende Regierungsparteien. Inszenatorisch und rhetorisch versucht der FP�-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache bei seiner Ansprache am Reumannplatz in Wien-Favoriten in s�mtliche Trickkisten zu greifen.

Anl�sslich des Erntedankfestes 2008 am Wiener Heldenplatz nahm der �sterreichische Landwirtschaftsminister Josef Pr�ll mit Dank das Dirigieren eines altbekannten Blasmusikst�cks in seine H�nde. Nicht immer bzw. fast nie blickten dabei die Blasmusiker von ihren Noten auf. Mit hochgekrempelten Hemds�rmeln ging der Minister an seine Aufgabe heran. So schnell diese Aktion auch begonnen hatte, endete sein Auftreten wenige Takte sp�ter wieder. Spitzenkandidat Wilhelm Molterer nahm von nun an ein Bad in der Menge.

Einen Monat vor der Nationalratswahl 2008 ist rund um das �sterreichische Parlament an der Ringstra�e in Wien bescheiden wenig los. Ab und zu stolpern zwar ein paar Touristen �ber das historische Geb�ude des D�nen Theophil von Hansen. Doch nach wenigen Minuten, einem Portr�tfoto vor der Pallas Athene und einem Blick in den Stadtplan ist der Besuch schon wieder vorbei. Ein l�ngeres Verweilen w�rde sogar beruhigend wirken, da die vorbeifahrenden Autos durch ein kontinuierliches Rauschen eine Art “Parlamentsfrieden” erzeugen.

So viele feiernde Menschen fanden sich wahrscheinlich noch nie vor dem �sterreichischen Parlament. Doch es waren keine Einheimische, sondern G�ste, die in dieser Nacht lautstark jubelten. Das gespannte Durchhalten bis zum Ende des Spiels hat sich f�r die Spanier ausgezahlt. Espania, Espania, Espania! him.at bringt einen kurzen Videobeitrag – die Stimmung l�sst sich oft nicht nur in Fotos einfangen…

Es ist nicht jeder Tag gleich. Zumindest das hat sich schon mal w�hrend den ersten vier Tagen der Fu�ball-EM in �sterreich und der Schweiz gezeigt. Wurden beim Spiel �sterreich gegen Kroatien in der Fanzone Wien-Rathausplatz �ber 50.000 Fans gez�hlt, herrscht schauderhafte Ruhe zwei Tage sp�ter. Die wenigen Personen, die sich am Nachmittag in der Fanzone bewegen, geh�ren entweder zum Security-Personal oder es sind die Wirte, die sich gegenseitig von Stand zu Stand Mut zusprechen.

�sterreich hat sich lange genug darauf vorbereitet. Jetzt ist es soweit. Nur noch einmal schlafen und die Fu�ball-EM 2008 beginnt. In Wien ist die Ringstra�e seit fast einer Woche f�r die Fanzone abgesperrt. Die Aufbauarbeiten gehen in die Endphase �ber. Noch finden sich nur wenige Schaulustige und Zaung�ste rund um den abgesperrten Bereich. Dass ab 7. Juni 2008 hier die gro�e Party steigt, l�sst sich nur erahnen.

An diesem Abend, dem 12. M�rz 2008, beleuchten rund 80.000 Kerzen den Wiener Heldenplatz – 70 Jahre nach dem “Anschluss” �sterreichs an Hitler-Deutschland. Die Gedenkveranstaltung mit dem Titel “Nacht des Schweigens” wird von den Initiatoren als Kontrapunkt zum Jubel im Jahr 1938 bezeichnet. Ein Lichtermeer der Zivilgesellschaft gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.